Pädagogische Grundsätze
Unser Bild vom Kind
Wir sehen das Kind als ein nach seinem (Über-)Leben strebendes, hochkomplexes, hochindividuelles und doch mit anderen Kindern Gemeinsamkeiten aufweisendes, soziales Wesen, das mit einem immensen allgemeinen Potential, grundlegenden Bedürfnissen sowie einer grundsätzlichen Anpassungsfähigkeit auf die Welt kommt.
Es verändert sich in diesen ersten Jahren seines Lebens rasant, gravierend und in seinem eigenen Tempo durch natürliche Reifungsprozesse und durch Erfahrungen in der Wechselbeziehung zwischen sich und seiner Umwelt (Menschen, andere Lebewesen und die unbelebte Umwelt). In dieser Wechselbeziehung nimmt es selbst stets eine aktive, selbsttätige, mitgestaltende Rolle ein.
Bei den Veränderungsprozessen sind die sozialen Beziehungen und Bindungen zu anderen Menschen (vor allem zu den primären Bezugspersonen), die eigenen Bedürfnisse, die eigene Wahrnehmung, sowie die Äußerung und Erfüllung dieser Bedürfnisse durch sich und andere und die damit einhergehenden Emotionen von großer Bedeutung. Wir gehen davon aus, dass jedes Kind sich und seine Bedürfnisse selbst am besten kennt und entsprechend zu jeder Zeit sinnvoll handelt.
Das Kind unterscheidet sich in vielen Aspekten von uns als erwachsenen Personen (z. B. in seiner Körpergröße, seiner Denkweise, seinen Rechten, seinem Zeitgefühl, seiner Art etwas auszudrücken) und dennoch sind wir gleichwürdige Wesen (zum Begriff der Gleichwürdigkeit vgl. Juul, 2016).
Grundprinzipien unseres pädagogischen Handelns
Bei unserem pädagogischen Handeln orientieren wir uns an folgenden Grundprinzipien, die sich aus unserem Bild vom Kind herleiten.
- Wir nehmen uns Zeit für jedes Kind und lassen ihm Zeit – so viel wie möglich.
- Wir bauen gemeinsam mit dem Kind eine gute und tragfähige Beziehung auf.
- Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kinder.
- Wir gestalten eine vielseitige, gesunde, an den Kindern orientierte Umgebung.
- Wir lassen die Kinder möglichst selbstständig handeln und so viel wie möglich teilhaben.
- Bei Bedarf begleiten und unterstützen wir die Kinder.
- Unser gemeinsames Handeln wird von Sprache begleitet.
- Wir verzichten auf jegliche Form von Gewalt